Verbundene Stille

15. Oktober 2023

Ich sitze in München auf meinem Balkon und arbeite am PC. Neben mir im Baum singt ein Vogel, als mein Telefon klingelt. Daniel ruft an, ich hebe ab …

K: „Hallo Daniel. Schön, dass Du anrufst.“ Es kommt keine Antwort …

Stille. Gemeinsam lauschen wir dem Singen des Vogels, der im Baum sitzt.

Durch sein Schweigen fallen jede Aktivität, jedes Denken und Tun von mir ab. Schicht für Schicht lösen sich die Nebel und Mauern auf, die mein tiefstes Inneres umhüllen.

Nebel, erschaffen durch zu viel Aktivität, verschleierten meinen Blick. Von mir selbst erbaute Mauern, in der Hoffnung, diesen feinen, sensiblen Teil in mir schützen zu können, haben verhindert zu sehen, zu hören, zu fühlen.

D: „Kannst Du den Vogel hören?“

K: „Ja! Ich höre. Ich lausche. Ich fühle. Den Vogel. Den Klang. Die Stille.“

Völlig nackt und zutiefst berührbar sitzt meine Inneres Wesen einfach da. Losgelöst von allem, was es hier und jetzt nicht braucht.

Zerfließend in den Segen des gemeinsamen Lauschens.

Geborgen, gehalten und sanft eingehüllt in intensives Fühlen von Klang und Stille, in sein Schweigen und die daraus geborenen Worte und Tränen tiefster Berührung.

Durch nichts mehr getrennt von dem Gesang des Vogels … dem Klang … fernab von Raum und Zeit. Alles ganz nah bei mir, mit mir, in mir. Zutiefst verbunden und vereint.